In El Salvador wurde vor einem Jahr der Ausnahmezustand verhängt. Über 60.000 Menschen sitzen seitdem im Gefängnis, oft ohne Beweise und ohne Aussicht auf einen Prozess. Dicke Regentropfen fallen auf die Wellblechdächer der Hütten und Häuser in Guarjila, einer Ortschaft im Norden von El Salvador, dem kleinsten Land Mittelamerikas. Der junge Mann Carlos Tobar besucht Doña Margarita, die Mutter eines Freundes, den die Polizei vor einem halben Jahr festgenommen hat. „Sie kamen in Begleitung von Soldaten der Armee“, erinnert sich die Frau und kämpft mit den Tränen. „Es gab keinen Haftbefehl und keinen Hinweis auf eine Straftat. Trotzdem haben sie ...